„Planetarisch – Mit Lithium-Akku, vier PS und Zwei-Personen-Zulassung fährt der Trinity Uranus 3.0 in der gehobenen Elektro-Mokick-Liga. RollerSzene machte den Praxis-Test auf dem Stromer aus Niedersachsen.
Noch recht neu auf dem wachsenden Markt für elektrisch angetriebene Zweiräder ist der niedersächsische Anbieter „Trinity Electric Vehicles“.
Trinity verkauft seine Produkte – neben Elektrorollern auch Dirtbikes und Quads für Kinder sowie Fahrstühle für Senioren und „Sea-Scooter“ für Taucher – im Direktvertrieb.
Für Inspektionen und Garantie-Reparaturen gibt es aber ein Netz von rund 30 Vertragswerkstätten in ganz Deutschland sowie im österreichischen Wien.
Probefahrten lassen sich über die Internet-Seite von Trinity vereinbaren.
E-Roller hat Trinity von der Mofa- und Mokick-Klasse bis zum 100 km/h schnellen Leichtkraftrad im Angebot. Wir fuhren die „goldene Mitte“,den 45-km/h-Roller „Uranus 3.0“.
Der hat den ab 1150 Euro erhältlichen Estiegsmodellen einen modernen Lithium-Akku, einen drei Kilowatt starken Motor und ein erwachsenes Fahrwerk voraus, das auch für den Zwei-Personen-Betrieb zugelassen ist. Mit einem Basispreis von 2525 Euro gehört er immer noch zu den günstigeren E-Mobilen. Allerdings lässt sich der Preis mit Optionen schnell steigern. Unser Testfahrzeug mit größerem Akku, programmierbarem Controller und Schnellladegerät liegt schon bei 3215 Euro – bei Selbstabholung, sonst zuzüglich 149 für die Lieferung frei Haus.
Dafür gibt es einen E-Roller, der auch unter einem groß gewachsenen Fahrer nicht wie ein Spielzeug aussieht. Verarbeitung und Materialstärke wirken solide, das Fahrwerk verpackt auch einen 90-Kilo-Testfahrer ohne zu bocken. Die Bremsen sind eine Wucht und bringen das Leichtgewicht in allen Lebenslagen schnell und gut dosierbar zum Stehen. Der programmierbare Controller lässt den Schub für Stromer-Verhältnisse eher sanft einsetzen. Immer noch deutlich flotter als ein Viertakt-50er mit Automatik, aber doch etwas geruhsamer als manch anderer Elektro-Roller setzt sich der Trinity in Bewegung. Bis zur elektronisch abgeregelten Höchstgeschwindigkeit zieht er konstant durch, die zulässigen 45 Stundenkilometer erreicht er auch an Steigungen.
Auf der Haben-Seite der zurückhaltenden Abstimmung steht eine beeindruckende Reichweite: Schon mit dem Standard-Akku mit 28 Amperestunden Kapazität gibt Trinity 60 Kilometer an – für den üblichen City-Einsatz mehr als ausreichend. Die von uns gefahrene Variante mit 40 Amperestunden (500 Euro Aufpreis, vier Kilo Mehrgewicht) bringt es schon auf 85, die Top-Version (50 Ah, 780 Euro und 13 kg zusätzlich) verspricht sogar 117 Kilometer.
Ist der Akku leer, lässt er sich mit einem Klick entnehmen und an jeder Steckdose in acht Stunden „auftanken“. Ein Schnellladegerät für 115 Euro halbiert die Ladezeit.“
Text: Matthias Oelkrug
Bericht vom 27.08.2015