Die Geschichte der PANTHERA
Ich möchte euch mitnehmen und erklären, wie es zu der PANTHERA gekommen ist.
Und nebenbei vermittle ich Euch, wodurch sich die PANTHERA von anderen E-Enduros abhebt.
Die Entstehungsgeschichte der PANTHERA ist auch eine persönliche Geschichte.
Schon in den 90er Jahren saß ich auf dem Benzintank meines Vaters und durfte selbst lenken und Gas geben.
Natürlich fand das eher abseits asphaltierter Straßen statt. Seitdem hat sich für mich das Motorradfahren als ein
Sinnbild von Freiheit und Naturverbundenheit eingebrannt. Diese Faszination ließ mich nie wieder los.
Und welches Motorrad verkörpert all dies besser als eine Enduro?
Kurz nachdem ich meinen Motorrad-Führerschein gemacht habe, war eine 125er Kawasaki KMX mein erstes Motorrad.
(Eine der wenigen 125er Enduros, die vom Werk aus, auf über 20PS ausgelegt waren und bei der mit minimalem Aufwand die Begrenzung auf 15PS aufgehoben werden konnte.)
Nach einer relativ kurzen Enduro-Zeit war mir klar, dass ich mit einem lauten (2-Takter) nicht so im Gelände unterwegs sein möchte.
Nachdem ich 2010 von der Zero X gehört habe, wollte eine Elektro-Enduro fahren.
Damals gab es nichts anderes als die Zero X. Die 2009er-Version wog 70kg, bot ganze 30 Minuten Fahrspaß und kostete ca. 8.000€.
Spätere Modelle von Zero hatten zwar deutlich mehr Akku, wogen aber plötzlich 126kg. Und dadurch war wieder nicht mehr als 30 Minuten Fahrzeit möglich. Die Idee eine eigene Elektro-Enduro zu bauen keimte auf.
Schon vor Gründung von TRINITY im Jahr 2013 war es mein Traum, ein Elektro-Motorrad in Form einer Enduro auf die Straße zu bringen. Der Umweg sollte über E-Roller gehen und 10 Jahre dauern.
KTM Freeride E
2014 kam endlich mit der KTM Freeride E eine E-Enduro mit Straßenzulassung.
Kostete aber mehr als 11.000€ und bot bei sportlicher Fahrweise ca. 30-45 Minuten Fahrspaß.
Im Jahr 2018 hat die KTM ca. 50% mehr Akku-Kapazität bekommen, also ca. 60-70 Minuten Fahrzeit.
Mit max. 80km/h nicht gerade die schnellste.
Link1 Link2 zur KTM Freeride E
Eine lange Zeit gab es kein gutes Angebot, weder preislich noch technisch (Leistung und Reichweite).
TRINITY NEON X
2018 haben wir unser erstes E-Motorrad die NEON X angekündigt, damals als 45er.
Diese sollte nur der Anfang sein und später sollten kräftigere Versionen folgen.
Das Projekt NEON scheiterte. Nicht zuletzt, weil unser Lieferant unsere Anforderungen für das Serienfahrzeug nicht erfüllen konnte.
Im Nachhinein sind wir froh, dass wir die NEON nicht gebracht haben. So blieben uns und unseren Kunden viele Probleme erspart.
Link zur Trinity NEON X
Sur-Ron Light Bee / Talaria Sting
Ebenfalls 2018 kam die Sur-Ron Light Bee raus. Auf keinen Fall eine Elektro-Enduro, eher ein BMX auf Steroiden (50kg für ca. 4.500€),
aber ein recht erfolgreiches Bike (wer möchte kann auch Elektromotorrad zuzu sagen), offenbar besonders beliebt auf dem amerikanischen Kontinent. Ich selbst fahre (noch) eine der ersten Sur-Ron.
Link zur Sur-Ron Light Bee
Seit 2022 gibt es eine Kopie der Sur-Ron Light Bee, die Talaria Sting.
Wenn man den Testern glauben kann, ist sie die verbesserte Version der Sur-Ron Light Bee zum gleichen Preis.
Link1 Link2 zur E-Motorrad Talaria Sting
Time ET
Ende 2020 kamen die ersten Time ET von Time Moto.
Zum Teil sind Kopien auch unter Veli Vmx12 und Nicot eFox zu finden.
Die ersten Berichte über eine 12kW-Elektro-Enduro mit Schaltung klangen vielversprechend.
Und dies Elektro-Motorrad macht scheinbar schon gut Laune.
Es gibt aber einige Punkte, die man besser machen könnte:
-Das E-Motorrad ist etwas klein (eher für Personen unter 165cm)
-Leider billig gebaut (Das Lüftungsgitter vorn sieht bis heute noch schlimm aus.)
-Kleine Reifen (70/100-19 / 90/100-16)
-Federbein ist nicht gerade im optimalen Winkel angelegt
-Schlecht geschweißter Rahmen
-Akku nicht herausnehmbar
-Rahmen oben auf beiden Seiten offen. Da kommt Dreck und Wasser rein.
-Eher ein Alibi-Scheinwerfer verbaut
Das positive: Es gibt mittlerweile viele Videos (meist englisch sprachig) zur Time ET im Netz.
Die Videos vermitteln einen guten Eindruck von der Leistung eines E-Motorrads mit 4-Gang-Schaltung.
Link1 Link2 Link3 kritisches Video zur Time ET
Nicot eBeast
Fast zeitgleich tauchten die ersten Nicot eBeast auf. Die ausgewachsene Version der Time ET.
Das E-Motorrad von Nicot basiert offenbar auf einer 2014er Honda CRF 250 L.
Aber auch hier gibt es noch einiges, was besser sein könnte.
-Akku nicht herausnehmbar
-Es ist noch der Schraubdeckel vom Benzintank verbaut.
-Der Akku und die Elektronik sind kaum verkleidet.
(Direkt von der Seite sieht der Akku etwas deplatziert aus. Eine etwas überarbeitete Verkleidung hätte hier Wunder bewirken können.)
Link eBeast unpacking
Link eBeast im Gelände
Link eBeast bei einem Rennen
Eine Straßenzulassung in der EU bekommt aber wohl keine von denen.
Sur-Ron Storm Bee
Im Feb. 2022 kam das erste Elektromotorrad von Sur-Ron, die Sur-Ron Storm Bee.
Um es kurz zu machen. Gute Größe, viel Leistung, aber zu viel Gewicht (135kg) um eine echte „E-Enduro“ zu sein.
-Leider fest verbauter Akku
-Stolzer Preis: ab 10.000€
-1-Gang und daher immer ein Kompromiss
-Durch das Gewicht leider ein hoher Verbrauch bzw. geringe Reichweite.
-Ob man viel (zusätzliche) Elektronik in seinem E-Motorradhaben will, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ob die Sur-Ron mit einer guten Zuverlässigkeit aufwarten kann, muss sich noch zeigen. Dafür sind noch zu wenige im Umlauf. Aber im Vergleich zu Benzinern sollte sie relativ haltbar sein.
Link Sur-Ron Storm Bee
Link Sur-Ron Storm Bee Händler
TRINITY PANTHERA
In der Zwischenzeit waren wir natürlich nicht untätig und haben versucht, die „Fehler“ der anderen zu vermeiden. Oder anders gesagt, wir wussten, was man verbessern muss.
Angelehnt an das Chassis und die Verkleidung der KTM Freeride E, musste ein herausnehmbarer Akku her.
Die Größe, das Design und auch die Fahrwerksgeometrie sollte schon mal passen. ;-)
Ein großer Akku für genügend Reichweite ist Pflicht. Da aber der Akku die teuerste Komponente darstellt und das Elektro-Motorrad bezahlbar bleiben soll, haben wir uns für mehrere Akku-Kapazitäten entschieden.
Nicht jeder fährt seine Elektro-Enduro am Limit. Wer eher Enduro-Wandern will, dem reicht auch ein kleinerer Akku.
Mit dem Gewicht wollten wir unbedingt bei 110kg bleiben.
Dass ein vernünftiger Motor und Controller dazu gehört, sollte klar sein.
Und mit dem Schaltgetriebe war auch der letzte Kompromiss ausgeräumt.
Alle vorgenannten E-Enduros mit Schaltung liefern max. 12kW „elektrische Power“, offenbar genug, um viele Benzin-Enduros abzuhängen.
Dazu gibt eindrucksvolle Videos auf YouTube. Die Messlatte lag also bei 12kW, das mussten wir toppen.
Je nach ausführung liefert die PANTHER 18-22kW, fast doppelt so viel wie ET Time, eBeast oder die AdmitJet.
Trotz des 4-Gang-Getriebes lässt sich die PANTHERA aber genauso unkompliziert fahren wie anderen E-Motorräder ohne Schaltung.
Wer nicht schalten will, lässt einfach immer den 3ten Gang drin. Einfach Gas auf und los.
Auch von unserer PANTHERA gibt es mittlerweile „Kopien“.
Meist sind im Internet noch „Prototypen“ oder Vorserien-Fahrzeuge zu sehen.
Oft unter der Bezeichnung AdmitJet mit max. 12kW Leistung.
Hier ein paar links dazu
Link Beschreibung AdmitJet
Link Fahreindrücke AdmitJet
Link BNAIKI nutzt die eBeast von Nicot, schreibt aber AdmitJet drauf.
Kopiert wird nach dem Motto: Man nehme etwas bestehendes und baue nach eigenem Gutdünken Komponenten ein.
Die meisten Nachahmer können nicht mit dem Original mithalten. Oft fehlt das Wissen, warum bestimmte Bauteile nicht in Frage kommen.
Ich hoffe, damit ich konnte etwas Licht ins Dunkle bringen und die Videos zeigen Euch, was eine E-Enduro mit Schaltgetriebe leistet.
Obwohl viele der Test-Videos auf Englisch sind, bekommt man trotzdem einen guten Eindruck von den Motorrädern, auch wenn einem die englische Sprache nicht wirklich liegt.
Ihr dürft auf weitere Infos und Videos zur PANTHERA gespannt sein.
Euer Reinhold von TRINITY
Frank W., 07.06.23 10:49
Ich korrigiere meinen Kommentar, habe wohl den Hinweis des Admin unsersehen, dass die Motorräder aus Übersee wohl die kopierten dieser Maschine sind. Sofern dies tatsächlich so ist, entschuldige ich den vorherigen Kommentar. Ändert aber nicht an der Einstellung und Vorfreude auf das Motorrad. Ich hoffe es geht voran und man kann diese Saison noch auf Auslieferung hoffen. Mfg FrankFrank W., 07.06.23 10:43
Eigentlich handelt es sich um die chinesische AdmitJet Amor. Auf den ersten Blick sehr solide Enduro, welche vermutlich viel Spaß machen wird. Trinity hat diese in großer Stückzahl geordert und mit einem eigenen Dekor umgelabel.was allerdings auch völlig okay und nachvollziehbar ist. Sonst hätte ich wohl selbst nicht auch eine Vorbestellung aufgebenFrank W., 07.06.23 10:43
Eigentlich handelt es sich um die chinesische AdmitJet Amor. Auf den ersten Blick sehr solide Enduro, welche vermutlich viel Spaß machen wird. Trinity hat diese in großer Stückzahl geordert und mit einem eigenen Dekor umgelabel.was allerdings auch völlig okay und nachvollziehbar ist. Sonst hätte ich wohl selbst nicht auch eine Vorbestellung aufgeben